Nächste Aktionen

Kontakt

Aktuelles

Ausstellungseröffnung „Flucht über das Mittelmeer. Man läßt keinen Menschen ertrinken. Punkt.“

Ausstellung „Flucht über das Mittelmeer. Man läßt keinen Menschen ertrinken. Punkt.“ mit Rahmenprogramm

Ausstellungsdauer: 31.08. - 21.09.2024 / verlängert 27.09.2024

Diese Ausstellung informiert anschaulich über Flucht und Vertreibung, den Fluchtweg über das Mittelmeer – die tödlichste Fluchtroute der Welt – und über das Ankommen in den Flüchtlingslagern.

Ein Teil der Ausstellung widmet sich den Bedingungen und dem Alltag des Einsatzes der zivilen Seenotrettung am Beispiel der NGO Sea-Eye. Zur Eröffnung wird Anna di Bari, Vorstand von Sea-Eye, anwesend sein und über die Arbeit der Seenotrettungsorganisation berichten.

An die vielen Menschen, die nicht vor dem Ertrinken gerettet werden konnten, erinnert exemplarisch der Ausstellungsteil „Jeder Mensch hat einen Namen“.

Die Seebrücke Moers möchte mit dieser Ausstellung mit allen Interessierten ins Gespräch kommen – sowohl während der Ausstellung wie auch durch das Begleitprogramm.

Offizielle Eröffnung: Samstag, 31.08.2024; 11 Uhr

Zur Ausstellungseröffnung fanden sich am Samstag, 31.08.2024 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum ein. Wir, die Seebrücke Moers, hat diese Ausstellung konzipiert und in Kooperation mit der VHS Moers/Kamp-Lintfort zur Eröffnung eingeladen.

Anna di Bari, Vorständin der Seenot-Rettungsorganisation Sea-Eye, stellte die immer schwierigeren, politisch jedoch gewollten, Rahmenbedingungen der zivilen Seentorettung auf dem Mittelmeer heraus. Nach Rettungseinsätzen bekommt z.B. das Rettungsschiff Sea-Eye 4 Häfen im Norden Italiens zugewiesen. Durch die zusätzlichen tagelangen Fahrten und die damit verbundenen Strapazen für die geretteten Menschen an Bord werden zusätzlich erhebliche finanzielle Kosten für Kraftstoff verursacht. Sie appellierte an Humanität und Mitmenschlichkeit, an die Verantwortung jedes Einzelnen, dem bisher mehr als 30.000-fachen Ertrinken im Mittelmeer nicht tatenlos zuzusehen.

Weiterer Höhepunkt der einstündigen, bewegenden Veranstaltung waren die musikalischen Darbietungen der Musiker Frank Bergmann und Christian Jedreiko. Mit ihren künstlerischen Improvisationen zum Thema Flucht, Vertreibung und Liebe zitierten diese musikalisch Passagen des berühmten Film-Klassikers „Casablanca“. Sie stellten künstlerisch die Gleichrangigkeit der Fluchtbewegung der Europäer, die im 2.Weltkrieg Schutz vor Tod und Krieg heraus aus Europa über Nordafrika nach Übersee suchten mit den aktuellen Fluchtbewegungen, die über Nordafrika nun nach Europa hinein führen, her.

Mitglieder der Seebrücke Moers verlasen Namen und Lebensdaten von im Mittelmeer auf der Flucht Ertrunkenen.

Der wohlwollende Blick von Hanns Dieter Hüsch auf diese Ausstellung – das Kunstwerk an der Rückwand des Foyers zeigt dessen Portrait - ist der Ausstellung gewiss.

Rahmenprogramm:

  • Bericht einer Moerser Ärztin über ihren ehrenamtlichen Einsatz auf Griechenlands Fluchtrouten

Referentin: Dr. Andrea Härtel (Ärztin)

Termin: 13.09.2024; 19.30 Uhr

  • Filmabend: Von der Wüste über das Mittelmeer - Film über den Einsatz der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye mit anschließendem Austausch

Referentin: Charlotte Weiss - Ehrenamtliche Mitarbeiterin von Sea-Eye

Termin: Freitag, 20.09.2024; 19.30 Uhr

Informationen zur Veranstaltung "Bericht einer Moerser Ärztin über ihren ehrenamtlichen Einsatz auf Griechenlands Fluchtrouten" am 13.09.2024:

Mehr als 70 Personen waren gekommen, um an dieser Veranstaltung, die wir im Rahmen unserer Ausstellung „Flucht über das Mittelmeer“ angeboten hatten, teilzunehmen.

Frau Dr. Andrea Härtel, Ärztin aus Moers, arbeitete ehrenamtlich im März und April für 6 Wochen im Norden Griechenlands. Mit der NGO German Doctors versorgte und behandelte sie geflüchtete Menschen medizinisch auf den Fluchtrouten im Landesinneren mit besonderem Augenmerk auf unbegleitete Minderjährige. Sie ließ uns anschaulich teilhaben an den Lebensbedingungen in den besuchten Flüchtlingslagern, wie z.B. das Camp Vagiochori, Fillipiada, Ioannina und Nea Kavala. Ebenso informierte sie über die Arbeitsbedingungen für sie als Ärztin und die ganz unterschiedlichen Arbeitseinsätze. Die Gesundheitsversorgung in diesen Flüchtlingslagern wird ausschließlich über Spenden sichergestellt. 

Im Anschluss bestand die Möglichkeit der Nachfragen und zum Austausch, beides wurde umfangreich genutzt. Der abschließende Applaus galt dem ehrenamtlichen Arbeitseinsatz unserer Mitstreiterin, Dr. Andrea Härtel und dem hervorragenden Vortrag. Beeindruckt, auch von der Realität in den Lagern tief betroffen, verließen die allermeisten die Veranstaltung. 

Die ausführlichen Wochenberichte finden Sie hier unter „Bisherige Aktionen“ - Auf den Fluchtrouten in Griechenland - Ehrenamtlicher Einsatz unserer Mitstreiterin / Wochenberichte 1 – 6.

Informationen zur Veranstaltung am 20.09.2024:

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren erschienen, um sowohl den Film anzuschauen wie auch, um mit Charlotte Weiss, ehrenamtliche Mitarbeiterin der NGO Sea-Eye, ins Gespräch zu kommen. Neben der Betroffenheit, die durch die anschaulich geschilderten Fluchtschicksale auf dem Weg über die Wüste und das Mittelmeer hervorgerufen wurde, waren die Anwesenden interessiert an Aspekten wie "Was kann jede*r Einzelne tun, wie politisch wirksam werden", "Wohin steuert die aktuelle Debatte über die sog. iIllegale Migration", "Finanzierung der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer", "Wie können Menschen für dieses Thema sensibilisiert und zur Mitarbeit aktiviert werden", usw..

Über 15 Monate hat ein Medienteam das Seenotrettungsschiff auf dem Mittelmeer begleitet. Neben zahlreichen bewegenden Momenten auf See entstand auch Material in Ländern wie Niger, Tunesien, Libyen, Italien und Malta. Dies ist Grundlage des Dokumentarfilms „Route 4“.

Zwar wird „Route 4“ von dem Thema der Gefahr, die in und durch Libyen ausgeht, eingerahmt, trotzdem ist es nicht das Ziel, eine durchgängige Geschichte zu erzählen. Vielmehr wollen wir den Zuschauer*innen einen Blick in das Erlebte und Gesehene ermöglichen.

Wir möchten auf von der EU selbsterschaffene Probleme aufmerksam machen. Auf das Leid und die Strapazen, die Menschen auf ihren Reisen widerfahren, und auf die unglaubliche Arbeit der NGOs (hier Sea-Eye), die als einzige die Aufgabe übernehmen, Menschen im Mittelmeer zu retten.

Alle Beträge, die während des Zeitraums der Ausstellung gespendet werden, kommen vollständig und zu gleichen Teilen der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye und German Doctors zugute. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendequittung; die Spende ist wegen Gemeinnützigkeit steuerlich absetzbar.

Kontoinhaber: Seebrücke Moers e.V.

IBAN: DE07 3545 0000 1101 0954 44

BIC: WELADED1MOR


Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat, 18 Uhr, in der SCI Volksschule, Hanns-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.

Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.

Bisherige Aktionen

Du hast Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke? Du verfolgst das Geschehen im Mittelmeer und fragst dich, was du persönlich tun kannst? Oder du möchtest einfach mal hören und schauen, was so der Stand der Dinge ist, wer bei uns dabei ist, woran wir aktuell arbeiten und was wir planen? Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat, 18 Uhr, in der SCI Volksschule, Hanns-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.

Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.🙂

Wegweiser

Mehr über die Wegweiser in Moers

Im Rahmen der Ausstellung „Seenotrettung auf dem Mittelmeer – Man läßt keinen Menschen ertrinken. Punkt.“ der Seebrücke Moers stehen vom 31.08. bis 21.09.2024 im Foyer der VHS / Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum orangefarbene Wegweiser, mit denen wir auf das Thema Flucht zusätzlich aufmerksam machen wollen. Neben weiter entfernten Orten an den EU-Außengrenzen wie dem Mittelmer, der „tödlichsten Grenze“ der Welt, der Polnisch-Belarussischen Grenze usw. zeigen die Pfeile und Kilometerangaben auch auf Orte innerhalb von Moers bzw. NRW, wie z.B. das nordrhein-westfälische Abschiebegefängnis in Büren oder auch das Ausländerbehörde Moers. Mit der Aktion wollen wir die Zusammenhänge aufzeigen und deutlich machen, wo sich die menschenfeindliche Abschottungspolitik Europas auch bei uns in Moers und in unserer Nachbarschaft niederschlägt. 

Über Flyer und/oder einen angebrachten QR-Code an den Wegweisern können sich Interessierte auf unserer Website zu jedem "Ort der Abschottung", auf den ein Pfeil zeigt, weiter informieren.

Wir wollen eine Verbindung schaffen zwischen dem, was hier in Moers passiert und der Realität an den europäischen Außengrenzen, die viele Menschen nur aus den Medien kennen. Wir möchten zeigen, dass uns alle die systematische Gewalt und Abschottung gegen Menschen an den EU-Außengrenzen etwas angeht. Wir möchten, dass das Thema Flucht durch diese Ausstellung eine größere Aufmerksamkeit sowie viele, viele Menschen erreicht.

Die Wegweiser in Moers - vor Ausstellungseröffnung im Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum / ... und Hanns Dieter Hüsch schaut durchaus wohlwollend