Die Lokalgruppe Brühl der Seebrücke wurde am 24.11.2020 gegründet. Das Team der Seebrücke Brühl setzt sich aktuell aus 10 Brühler*innen zusammen.
Neben privaten Unterstützer*innen können wir derzeit auf einen Kreis von 16 unterstützenden Gruppierungen und Organisationen in Brühl bauen.
Was wir tun
Um Aktionen, Demos, Installationen, Veranstaltungen & Co zu planen und durchführen zu können, trifft sich unser Team mindestens 2x im Monat.
Darüber hinaus sind wir kooperativ in weiteren Initiativen und Bündnissen, wie z.B. "Gemeinsam für Brühl", dem "Klimabündnis Brühl" und dem "Runden Tisch gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung im Rhein-Erft-Kreis" aktiv.
Mitmachen
Die Seebrücke Brühl freut sich über Unterstützung aus der Bevölkerung Brühls. Über E-Mail ist sie erreichbar unter bruehl@seebruecke.org. Informieren können sich Interessenten*innen auch auf der Facebook-Seite, dem BlueSky- und Instagram-Account der Seebrücke Brühl.
Aktionen
Im folgenden stellen wir zunächst die jeweils aktuellste Aktion der Seebrücke Brühl vor. Vergangene Aktionen findet ihr weiter unten. Auch wenn immer die aktuellste Aktion oben steht, sind in der Regel natürlich weitere Aktionen im Verlauf des Jahres geplant.
09.05.2025, 19 Uhr im Begegnungszentrum margaretaS:Sieben Winter in Teheran - Filmvorführung & Gespräch
#WomenLifeFreedom
Die “Seebrücke Brühl” zeigt den u.a. im Jahr 2024 als bester Dokumentarfilm ausgezeichneten Film "Sieben Winter in Teheran" (Regie: Steffie Niederzoll) am
09.05.2025 um 19 Uhr, im Saal des Begegnungszentrum margaretaS, Heinricht-Fetten-Platz, 50321 Brühl.
Der Film handelt von dem tragischen Schicksal der 19-jährigen Iranerin Reyhanee Jabbari, die sich gegen einen Vergewaltigungsversuch wehrt und dabei den Vergewaltiger ersticht. Für diesen Akt der Selbstverteidigung wird die zu Tatzeitpunkt 17järhige zum Tode verurteilt.
Der Fall wir im Film anhand von persönlichen, teilweise heimlich aufgenommenen Videoaufnahmen, Aussagen und Erinnerungen Reyhaneh Jabbaris Familie, ihren Mitgefangenen, sowie anhand von persönlichen Briefen, die die junge Iranerin im Gohardascht-Gefängnis in Karadsch verfasste.
Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein von Eva-Maria Antz moderiertes Gespräch mit der Mutter von Reyhanee Jabbari, Shole Pakravan zum tragischen Tod & dem Kampf ihrer Tochter gegen das iranische Regime, statt.
Die Veranstaltung wird unterstützt von der Buchhandlung Brockmann, die auch an dem Abend mit einem Büchertisch vertreten ist. An diesem wird selbstverständlich auch das "Wie man ein Schmetterling wird – Das kurze, mutige Leben meiner Tochter Reyhaneh Jabbari" von Shole Pakravan und Steffi Niederzoll, der Regisseurin des Films, erhältlich sein.
Tickets:
Eintrittskarten sind - gegen eine Spende in Höhe von 5,00 € zugunsten der “Seebrücke” - bei der Buchhandlung Brockmann erhältlich.
Etwaige Restplätze können an der Abendkasse erworben werden.
Bildbeschreibung:
Filmplakat für "Sieben Winter in Teheran - Reyhaneh Jabbaris Kampf für ihr Leben"
Zu sehen ist eine junge Frau mit Chador - nur Gesicht & Hände sind frei. Sie steht in einem holzvertäfelten Gerichtssaal vor einem Mikrofon und hebt abwehrend die Hände, Handflächen nach außen, Finger abgespreizt. Im Hintergrund sind verschwommene, männliche Gestalten und 2 Portaits iranischer Führer zu sehen.
Oben steht in grün, weiß & rot der Hashtag #WomenLifeFreedom, darunter diverse Auszeichnungen, die der Film erhalten hat.
Unter dem Filmtitel, der in gelben Lettern direkt unter dem Foto der jungen Frau zu sehen ist, sind die Details zur Veranstaltung genannt:
Logos der Unterstützer*innen & des Veranstalters: Seebrücke Brühl, KKiB, Brühler Initiative für Völkerverständigung Aktion Neue Nachbarn, Buchhandlung Karola Brockmann
Veranstalter: Seebrücke Brühl
Bildbeschreibung:
Filmplakat für "Sieben Winter in Teheran - Reyhaneh Jabbaris Kampf für ihr Leben"
Zu sehen ist eine junge Frau mit Chador - nur Gesicht & Hände sind frei. Sie steht in einem holzvertäfelten Gerichtssaal vor einem Mikrofon und hebt abwehrend die Hände, Handflächen nach außen, Finger abgespreizt. Im Hintergrund sind verschwommene, männliche Gestalten und 2 Portaits iranischer Führer zu sehen.
Oben steht in grün, weiß & rot der Hashtag #WomenLifeFreedom, darunter diverse Auszeichnungen, die der Film erhalten hat.
Unter dem Filmtitel, der in gelben Lettern direkt unter dem Foto der jungen Frau zu sehen ist, sind die Details zur Veranstaltung genannt:
Logos der Unterstützer*innen & des Veranstalters: Seebrücke Brühl, KKiB, Brühler Initiative für Völkerverständigung Aktion Neue Nachbarn, Buchhandlung Karola Brockmann
Veranstalter: Seebrücke Brühl
07.04.2025 - Seebrücke Brühl zu Gast in Pulheim:Lampedusa-Projekt
Wir freuen uns Teil dieser spannenden Veranstaltung sein zu dürfen.
Die Schüler*innen der Papst-Johannes_XXIII-Gesamtschule in Pulheim-Stommeln haben im Rahmen des Lampedusa-Projekts an ihrer Schule ein beeindruckendes Programm auf die Beine gestellt - wir würden uns wünschen, dass das Thema Flucht & Migration in jeder Schule des Landes so ernst genommen und so engagiert behandelt würde, wie an dieser Schule.
Danke, dass wir dabei sein dürfen!
Seebrücke Brühl meets Zoom-Kino 2025:Filmreihe zu Flucht & Migration, Seebrücke Brühl im Zoom-Kino
Im März 2025 ist es wieder soweit - wie bereits in den Vorjahren laden die Seebrücke Brühl und das Zoom Kino gemeinsam zu einer Filmreihe ein.
Die folgende Filmreihe wurde ausgewählt von der Seebrücke Brühl, die zu den Vorstellungen an den genannten Tagen anwesend sein wird.
Karten für die Filmvorstellungen können über das Zoom Kino Brühl vorbestellt oder bei entsprechender Verfügbarkeit an der Abendkasse erworben werden:
Wie eine Seenotrettung ablaufen kann, übersteigt jegliche Vorstellungskraft. Die Echtzeitdokumentation Einhundertvier bringt diese dramatische Situation näher. Der Film zeigt wie quälend lange es dauert, 104 Personen von einem sinkenden Schlauchboot zu bergen. Mensch für Mensch, Schritt für Schritt wird die Aktion mit mehreren parallelen Kameras begleitet. Mit dem Auftauchen der Libyschen Küstenwache spitzt sich die Lage zu.
Hauptpreis "It´s all true" Filmfestival 2024, Sao Paulo. Die Jury lobte Einhundertvier für seine packende, rohe und dynamische Darstellung eines der drängendsten Themen unserer Zeit - die Migration. "Dieser in Echtzeit entfaltende Film sollte überall gesehen werden", betonte die Jury. Mit dieser Auszeichnung hat sich EINHUNDERTVIER damit für die Einreichung zu den Oscars 2025 qualifiziert.
Altersfreigabe: (ab 6 J. in Begleitung eines Erziehungsbeauftragten)
Laufzeit: ca. 96 min.
Originaltitel: Einhundertvier
Regie: Jonathan Schörnig Genre: Dokumentarfilm Verleih: UCM.ONE Verleih
12.03.2025, 20:15 Uhr, Fremont
Die 20-jährige Donya, eine afghanische Übersetzerin, die früher für die US-Regierung arbeitete, lebt allein in Fremont, Kalifornien. Sie kann kaum schlafen und isst oft allein in einem örtlichen Restaurant, während sie Seifenopern schaut. Doch ihre Routine ändert sich, als sie zur Wahrsagerin in einer Glückskeksfabrik befördert wird. Während ihre Wahrsagungen von Fremden in der ganzen Bucht gelesen werden, sendet Donya eine Botschaft in die Welt hinaus, ohne zu wissen, wohin das führen wird.
O.m.U. 'Großartig - mit trockenem Witz und fast schon zauberhaftem Charme FREMONT bietet sowohl Trost als auch Ideen.' (Der Standard)
Laufzeit: ca. 91 min.
Originaltitel: Fremont
Darsteller: Anaita Wali Zada, Jeremy Allen White, Gregg Turkington, Hilda Schmelling, Avis See-tho, Eddie Tang, Timur Nusratty, Taban Ibraz
Regie: Babak Jalali Drehbuch: Carolina Cavalli Genre: Drama, Romanze Land: USA 2023 Verleih: Trigon Film/Cinemalovers Film
19.03.2025, 20:15 Uhr, Samia
Warum riskieren Menschen die riskante Reise von Afrika nach Europa? Was erhoffen sie sich? Die somalische Athletin Samia Yusuf Omar ist ein Beispiel. 2008 machte sie bei den Olympischen Spielen Schlagzeilen, aber nicht lange danach ließ ihre Heimat sie im Stich, was den Beginn einer harten Odyssee markierte. Ihr Ziel, wie viele andere auch, war ein würdevolleres Leben. Sie hoffte, sich und ihre Familie verbessern zu können.
'Porträt einer starken Frau, die ihre Träume trotz aller Hindernisse verfolgt.' (3 Sat Kulturzeit)
21.09.2024, Schlossparkstadion:Run for Rescue 2024
Schon zum dritten Mal nimmt Brühl am Run for Rescue teil.
Am 20.09.2024 laufen Schüler*innen des Max-Ernst-Gymnasiums um Spenden für die Seenotrettung zu generieren (geschlossene Veranstaltung). Wir danken jedem Teilnehmenden - ob Schüler*in oder Lehrer*in und freuen uns auf Euch!
Der offene Lauf findet am 21.09.2024, ab 11 - 15 Uhr im Schlossparkstadion statt. Kommt vorbei, lauft, spendet und stellt gemeinsam mit uns klar: Seenotrettung ist kein Verbrechen!
Alle Infos, Details und den Spendenlink findet ihr im Link auf dem folgenden Banner:
Schon zum dritten Mal nimmt Brühl am Run for Rescue teil.
Am 20.09.2024 laufen Schüler*innen des Max-Ernst-Gymnasiums um Spenden für die Seenotrettung zu generieren (geschlossene Veranstaltung). Wir danken jedem Teilnehmenden - ob Schüler*in oder Lehrer*in und freuen uns auf Euch!
Der offene Lauf findet am 21.09.2024, ab 11 - 15 Uhr im Schlossparkstadion statt. Kommt vorbei, lauft, spendet und stellt gemeinsam mit uns klar: Seenotrettung ist kein Verbrechen!
Alle Infos, Details und den Spendenlink findet ihr im Link auf dem folgenden Banner:
Nimm am Spendenlauf teil ...
... und unterstütze mit uns die Seenotrettung beim Run for Rescue!
Brühl hat seine erste Pride gefeiert - und wir durften dabei sein!
Gemeinsam mit Gemeinsam für Brühl, der Brühler Initiative für Völkerverständigung, den Omas gegen Rechts REK, dem Fahnenprojekt "Kein Ort für Rassismus" und a.d.a hat sich die Seebrücke Brühl einen Infostand zum Thema "Demokratie & Antirassismus" geteilt. So durften wir Zeug*innen einer ganz wunderbaren, vielfältigen, bunten und rundum schönen Pride werden. Danke, dass wir dabei sein durften!
Der gemeinsame Infostand (Fahnenprojekt und a.d.a nicht im Bild) bei der ersten Pride Brühls, am 24.08.2024
Der gemeinsame Infostand (Fahnenprojekt und a.d.a nicht im Bild) bei der ersten Pride Brühls, am 24.08.2024
Gesprächsrunde am 06.05.2024, 19.30 Uhr:Europa grenzt aus! Die europäische Flüchtlingspolitik und ihre Folgen
Herzliche Einladung zur Gesprächsrunde zur aktuellen, ausgrenzenden europäischen Flüchtlingspolitik und den damit verbundenen Folgen mit unseren Gästen:
Birte Lange, stellvertretende Geschäftsführerin des Kölner Flüchtlingsrats
und
Dr. Till Klein, Notarzt bei Sea Watch
Moderation: Eva-Maria Antz
Herzliche Einladung zur Gesprächsrunde zur aktuellen, ausgrenzenden europäischen Flüchtlingspolitik und den damit verbundenen Folgen mit unseren Gästen:
Birte Lange, stellvertretende Geschäftsführerin des Kölner Flüchtlingsrats
und
Dr. Till Klein, Notarzt bei Sea Watch
Moderation: Eva-Maria Antz
+++DEMO-AUFRUF+++
„Wir sind Brühl! Für Demokratie, Vielfalt und Respekt“
Am 15.03.24 veranstaltet ein breites Bündnis aus Initiativen und Parteien (Gemeinsam für Brühl, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, SPD, Die Piraten, BIfV, Die Seebrücke, CDU, FDP, Jusos u.a.) eine zweite Demonstration mit Kundgebung in Brühl. Unter dem Slogan „Wir sind Brühl! Für Demokratie, Vielfalt und Respekt“ wollen die Initiator*innen so dem zunehmenden Erstarken rechtsextremer Kräfte erneut entschieden entgegen treten. Bei dieser zweiten Demonstration sollen vor allem junge Menschen zu Wort kommen. Denn es gehe, so die Organisator*innen, gerade um deren Zukunft. Damit ist Brühl die erste Stadt im Rhein-Erft-Kreis, in der eine zweite Demonstration zur aktuellen, gesellschaftlichen Lage stattfinden wird. Der Ernst der politischen Lage wird so unterstrichen. Der Demonstrationszug startet um 18 h am Balthasar Neumann-Platz und endet dort auch. Anschließend findet eine Kundgebung mit einer Rede von Bürgermeister Dieter Freytag und verschiedenen Bands und Musikern statt.
Seebrücke Brühl meets Zoom-Kino:Filmreihe Seebrücke Brühl im Zoom-Kino
Im März 2024 ist es wieder soweit - wie bereits im Vorjahr laden die Seebrücke Brühl und das Zoom Kino gemeinsam zu einer Filmreihe ein.
Die folgende Filmreihe wurde ausgewählt von der Seebrücke Brühl, die zu den Vorstellungen an den genannten Tagen anwesend sein wird.
Karten für die Filmvorstellungen können über das Zoom Kino Brühl vorbestellt oder bei entsprechender Verfügbarkeit an der Abendkasse erworben werden:
Dave Turner, Ebla Mari, Claire Rodgerson, Regie: Ken Loach
"Auch wenn das Ende vielleicht etwas altersmilde eingefärbt ist - Ken Loachs Einsatz für mehr Menschlichkeit ist zeitloses, bewegendes Kino." (NDR.de) - "Einige Szenen sind von großer, schnörkelloser Kraft und einer Emotionalität, die zu Tränen rührt." (vorwaerts.de)
In Nordostengland versucht Pubbesitzer TJ Ballantyne, die Vorurteile gegenüber syrischen Geflüchteten zu überwinden und gleichzeitig seinen Pub vor dem Ruin zu retten.
Altersfreigabe: FSK 12 (ab 6 J. in Begleitung eines Erziehungsbeauftragten)
Filmstart: 20:15 Uhr
Länge: 113 Minuten
13.03.2024 - 20:15 Uhr Me, We
Me, We
Lukas Miko, Verena Altenberger, Barbara Romaner, Regie: David Clay Diaz
Vier ineinander verwobene Geschichten erzählen in dieser Tragikomödie von Flucht, Migration und unseres und Europas alltäglichen Umgangs damit. Marie, eine junge Freiwillige, fährt ans Mittelmeer, um zu helfen.
Altersfreigabe: FSK 12 (ab 6 J. in Begleitung eines Erziehungsbeauftragten)
Filmstart: 20:15 Uhr
Länge: 119 Minuten
20.03.2024 - 19 Uhr Green Border
Green Border
Jalal Altawil, Maja Ostaszewska, Behi Djanati Ataï, Regie: Agnieszka Holland
"Kraftvolles, kluges Kino, das uns das Herz bis zum Hals schlagen lässt. Wenn wir den Schrecken fühlen können, gibt es vielleicht noch Hoffnung." (Variety)
In den gefährlichen Wäldern der Belarus-Polen-Grenze stecken Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika in einer von Alexander Lukaschenko inszenierten Krise fest.
Altersfreigabe: FSK 12 (ab 6 J. in Begleitung eines Erziehungsbeauftragten)
Filmstart: 19 Uhr
Lönge: 153 Minuten
09.09.2023, Schlossparkstadion:Run For Rescue 2023
Nimm am Spendenlauf teil
... und unterstütze mit uns die Seenotrettung beim Run for Rescue!
Am Freitag, den 7. Juli, montierten die Mitglieder der Brühler Seebrücke im Rahmen der Aktion „Places of Isolation“ fünf Wegweiser in der Brühler Innenstadt. Eröffnet wurde die Aktion vor dem Rathaus mit der stellvertretenden Brühler Bürgermeisterin Pia Regh.
Fünf Stunden später waren an drei Wegweisern die Schilder abgerissen. Einer der Wegweiser, ein sandgefüllter Topf mit Stange, verschwand kurze Zeit später. Am folgenden Dienstag war ein weiterer Wegweiser mit schwarzer Farbe übersprüht. Am Ende des Monats wurde ein weiterer Wegweiser in der Nacht zerstört.
Die Stellvertretende Bürgermeisterin hatte in ihrer Eröffnungsrede den Brühler Bürgersinn, das Engagement der Zivilgesellschaft der Stadt, hervorgehoben.
Eine Stadt stellt einen Raum dar für eine offene Gesellschaft, um Menschen zu treffen, Zeit zu verbringen, offen für jedes Anliegen. Der öffentliche Raum ist naturgemäß voller Botschaften, gleich welcher Art, mag es sich um Werbung handeln oder um Anliegen der Bürger. Er ist Teil der demokratischen Zivilgesellschaft.
Die Seebrücke Brühl hat ihre Aktion mit ihrer Erinnerung an die Geflüchteten, die zu uns gekommen sind und unter uns leben, als Einladung an die offene Zivilgesellschaft verstanden, sich Gedanken zu machen, sich zu solidarisieren und auch zum Dialog über unterschiedliche Auffassungen einzuladen.
Die Zerstörung der Wegweiser kann nicht einfach als Vandalismus abgetan werden, sondern ist ein Akt aggressiver Abwehr – ob aus der Ignoranz von Kneipenbesuchern heraus oder als bewusste Handlung politischer Obstruktion, die sich absichtlich jeder Auseinandersetzung entzieht.
Zur Aktion
Es sind zwar schon ein paar Wochen vergangen, dennoch stehen wir immer noch unter dem Schock, den bei uns der sogenannte „EU-Asyl-Kompromiss“ ausgelöst hat.
Im Ergebnis schottet sich demnach die EU weiter ab, macht ihre Grenzen weiter dicht und verlagert Asylverfahren an die Außengrenzen Europas, und zwar in Lager, in denen Geflüchtete aus bestimmten Ländern – nach EU-Sprachregelung „sichere Drittstaaten“ – unter haftähnlichen Bedingungen bis zu 12 Wochen festgehalten werden sollen. Selbst für unbegleitete Minderjährige und Familien mit Kindern werden keine Ausnahmen zugelassen.
Mit einem der „sicheren Drittstaaten“ - Tunesien – ist die EU unverzüglich in Verhandlungen über eine Vereinbarung zur Rücknahme von Geflüchteten eingetreten. Als Voraussetzung für das Abschieben nach Tunesien soll ausreichen, dass die Geflüchteten dieses Land als Transitland in Anspruch genommen haben. Und dies, obwohl bekannt ist, dass Menschen aus Tunesien weiterfliehen, weil sie dort rassistischen Angriffen ausgesetzt sind.
Wir von der Seebrücke haben uns bundesweit mit 60 zivilgesellschaftlichen Initiativen – unter anderem auch Pro Asyl, Amnesty und Pax Christi - zusammengeschlossen und an die Bundesregierung und die EU appelliert, dem sich abzeichnenden Beschluss nicht zuzustimmen. Leider vergeblich.
Für uns beinhaltet der Beschluss die Abschaffung des Grund- und Menschenrechts von Geflüchteten auf freie Einreise in das von ihnen gewählte Land und auf ein dort durchzuführendes faires Asylverfahren.
Mit den Wegweisern, die wir ab dem 07.07.2023 in der Stadt Brühl aufstellen, – Eröffnungsveranstaltung am 07.07.2023 um 17 Uhr, vor dem Rathaus, Uhlstr.3 - wollen wir beispielhaft auf Orte in Europa und in unserer Region hinweisen, an denen sich der diskriminierende und menschenrechtswidrige Umgang mit Geflüchteten manifestiert.
Wir laden alle Brühler Bürger:innen ein, sich mit diesen Orten zu beschäftigen und sich über sie zu informieren. Über einen QR-Code auf den Wegweisern gelangen Sie zu den von uns verfassten Hintergrundtexten.
Unterstützen Sie uns bitte weiterhin bei unserer Arbeit für die Rechte der Geflüchteten.
Bei der Stadt Brühl, die sich zeitnah auf unseren Antrag Anfang 2021 zum Sicheren Hafen erklärt hat, möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit bei den Themen Flucht und Migration bedanken.
Für viele Menschen ist diese Flucht aber der einzige Ausweg: Sie fürchten um ihr Leben, suchen nach Schutz und einem Neuanfang, weil sie in ihrer Heimat keine Perspektive für sich und ihre Kinder sehen. Darum riskieren sie ihr Leben in seeuntauglichen Schlauchbooten, viele werden auf dem Weg Opfer von Gewalt und Ausbeutung.
Und Europa schaut zu: Seit 2019 gibt es keine staatliche Seenotrettung mehr auf dem Mittelmeer. Zivile Organisationen wie Sea-Watch leisten Nothilfe. Die EU finanziert unterdessen Frontex und die sogenannte libysche Küstenwache, die Menschen im Auftrag der EU zurück nach Libyen bringt, wo ihnen Folter, Vergewaltigung und Tod drohen. Zivile Seenotrettung wird kriminalisiert und behindert, die Schiffe werden blockiert, ihnen wird teilweise wochenlang die Einfahrt in europäische Häfen verweigert.
Um das Sterben auf dem Mittelmeer zu beenden, brauchen wir legale und sichere Fluchtwege.
Warschau ist Sitz der EU-Behörde, die 2004 gegründet und 2015, im Jahr der sogenannten Flüchtlingskrise, grundlegend reformiert wurde. Weil Frontex nach EU-Recht eine Behörde mit eigenständiger Rechtsfähigkeit ist, unterliegt ihr Handeln nicht der direkten Kontrolle der zuständigen Kommission für Inneres oder der Generaldirektion Migration und Inneres. Von den vielfältigen Aufgaben der Sicherung des sogenannten Schengen-Raumes sind in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit am meisten die Kontrolle des Mittelmeeres durch die Patrouillenboote der Frontex.
Einsatzschiffe von Fbetrifft der Vorwurf von Pushback–Aktionen. Gemeint ist damit, dass die Frontex-Kräfte (es sind auch Landtruppen an den Grenzen Polens, Bulgariens, Griechenlands, Kroatiens gemeint) geflüchtete Personen von der Grenze zurückdrängen, bevor sie einen Antrag auf Asyl stellen können. Solche Aktionen sind verboten, Menschenrechtsorganisationen haben deshalb auch wiederholt Strafanzeigen gestellt.
Im Mittelmeer kam es immer wieder zu lebensgefährlichen Situationen und tödlichen Unfällen, als Patrouillenschiffe der Frontex Flüchtlingsboote bedrängten. Aufgrund der zahlreichen Proteste wurden zwar die Regelungen überarbeitet. Der Exekutivdirektor Leggeri trat im April 2022 zurück. Auch versprach der neue Exekutivdirektor Hans Lejtens, sich für eine stärkeren Schutz der Rechte Geflüchteter einzusetzen, neuere Presseberichte weisen immer wieder auf weitere illegale Handlungen an den Grenzen und im Mittelmeer hin.
Im Jahr 2021 wurden 10.349 Personen auf dem Luftweg aus Deutschland abgeschoben, davon 184 über den Flughafen Köln/Bonn.
Eigentlich finden Abschiebungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. An den Flughäfen Köln-Bonn und Düsseldorf gibt es allerdings Abschiebungsbeobachter:innen, die bei der Diakonie Rheinland/Westfalen-Lippe angestellt sind und deren Job es ist, der Bundespolizei beim Vollzug der Abschiebungen über die Schulter zu schauen und in regelmäßigen Abständen einem Forum, in dem Menschenrechtsorganisationen, Verbände und Kirchen vertreten sind, zu berichten.
Dies ist dringend notwendig, immer wieder wird von gewalttätigen Übergriffen bei der Abschiebung berichtet. In der Regel werden auch Kranke abgeschoben, die per ärztliche Bescheinigung flugfähig sind, manche direkt aus Krankenhäusern oder psychiatrischen Einrichtungen. Immer wieder wird das besondere Schutzbedürfnis von Kindern angemahnt, die die für ihre Eltern entwürdigende Prozedur erleben müssen. Die meisten Abschiebungen erfolgen nachts.
Sie ist zuständig für die Verteilung von Geflüchteten in NRW in die Gemeinschaftsunterkünfte (Erstaufnahmeeinrichtungen und Zentrale Unterkünfte). Dort bleiben die Geflüchteten, bis ihr Antrag entschieden ist. Denn ein wichtiges Grundrecht ist für den Geflüchteten eingeschränkt: die Niederlassungsfreiheit. Flüchtlinge müssen in ihren zugewiesenen Unterkünften bleiben und dürfen auch das Gebiet der Kommune, in der ihre Unterkunft liegt, nicht verlassen. Für Geflüchtete bedeutet dies, sie werden nicht nach ihren Wünschen, oder eventuellen Verwandtschaftsverhältnissen verteilt, sondern nach einem Verwaltungsschlüssel. Wenn sie anderswo wohnen möchten, müssen sie einen Antrag bei der Bezirksregierung stellen.
Die Bezirksregierung ist auch zuständig für die Qualität der Unterkünfte und den Ablauf der Verteilung.
Wer sich auf die Internetseite der Verwaltung des Rhein-Erftkreises begibt, um Ansprechpartner:innen zum Thema Integration Geflüchteter zu finden, sucht zunächst vergeblich nach einer persönlichen Ansprache der Hilfesuchenden.
Ganz zu schweigen von einem Angebot in einer Sprache, die die Geflüchteten beherrschen könnten.
Erst nach längerer Suche findet sich eine Seite (Kommunales Integrationszentrum), auf der sich Texte in der Muttersprache befinden.
Die Ausländerbehörde des Rhein-Erftkreises ist bereits wiederholt wegen ihrer rassistisch diskriminierenden Vorgehensweise gegenüber Geflüchteten in die Kritik geraten.
Beispielsweise wurde m Jahr 2019 eine Person abgeschoben, obwohl der Anhörungstermin noch nicht stattgefunden hatte (Landtag NRW, Drucksache 17/7883 vom 15.11.2019) .
Ganz aktuell geriet der Fall einer jungen Frau in die Presse, die trotz fester Arbeitsstelle keine Verlängerung des Aufenthaltstitels erhalten hatte.
Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige (UfA) - Abschiebegefängnis NRW Büren
ABSCHIEBUNG bezeichnet das erzwungene Verlassen des Landes von Menschen, die "ausreisepflichtig" sind und dem nicht freiwillig nachkommen. Das können beispielsweise Personen sein, deren Asylantrag abgelehnt wurde. Bei dieser Praxis, die für die Betroffenen und ihr Umfeld oftmals mit Gewalt, großer Angst und Verzweiflung verbunden ist, wird die betroffene Person zunächst festgenommen und dann entweder direkt zur Abschiebung oder in ein Abschiebegefängnis, wie das in Büren, gebracht.
In einem Abschiebegefängnis werden also - anders als häufig angenommen - Menschen festgehalten, die keine Straftat begangen haben, sondern nur entgegen der Rechtsprechung in Deutschland bleiben wollen. Bereits vor der eigentlichen Abschiebung festgenommen und eingesperrt werden darf nur, bei wem "Fluchtgefahr" besteht. Viele der Menschen, die in Abschiebehaft sitzen, sind aber juristisch zu Unrecht dort. Beispielsweise hat der Anwalt Peter Fahlbusch nach eigener Auskunft seit 2001 über 2.300 Menschen in Abschiebungshaftverfahren vertreten, von denen etwa 50% rechtswidrig inhaftiert waren - jede:r von ihnen im Durchschnitt mehr als 25 Tage lang (https://www.lsfw.de/statistik.php mit Stand vom 02.02.2023).
Das ist erschreckend und diese massenhaft fehlerhafte Umsetzung der entsprechenden Regelungen zeigt uns, wie Inhaftierte systematisch entrechtet werden. Aber auch über die juristische Definition hinaus positioniert sich die Seebrücke deutlich: Abschiebehaft ist ein Unrecht! Menschen, die in Sicherheit und Freiheit leben wollen, erfahren bereits durch die Asyl- und Abschiebepolitik Entwürdigung und oftmals Ablehnung dieses essentiellen Grundbedürfnisses. Die absolute Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit durch die Haft ist der traurige Gipfel dieser Politik und behandelt als Verbrechen, was wir alle teilen: Den Wunsch nach einem freien und sicheren Leben.