04.05.2023 · News:Tödlichstes Quartal seit Jahren

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Insgesamt 1116 Wochen wurden 24 zivile Seenotrettungsschiffe im Zeitraum von 2016 bis 2022 von staatlichen Akteuren blockiert und an ihrer Arbeit gehindert. Zu diesem Ergebnis kommt Brot für die Welt in ihrem Atlas der Zivilgesellschaft. Das, was zivile Seenotrettungsorganisationen seit Jahren sagen, wird nun auch in den Zahlen deutlich: Die Blockade von zivilen Rettungsschiffen hat System. Und dieses System hat zur Folge, dass mehr Menschen im Mittelmeer ertrinken. So war das erste Quartal 2023 das tödlichste seit 2017 im zentralen Mittelmeer.

Doch auch auf die zivilen Seenotrettungsorganisationen wirkt sich dies aus. Erst gestern hat Mare Liberum bekanntgegeben, ihre Menschenrechtsbeobachtungen auf Lesbos aufgrund von Repressionen und Kriminalisierung zu beenden und den Verein aufzulösen. Danke für eure wertvolle Arbeit bis zum Schluss!

Die Schikanierung von zivilen Seenotrettungsschiffen ist auch 2023 nicht zu Ende. Ihnen werden weit entfernte Häfen zugewiesen, das deutsche Verkehrsministerium droht die zivile Seenotrettung mit einer Veränderung der Schiffssicherheitsverordnung zu behindern und sie werden weiterhin in Häfen festgesetzt. Damit muss endlich Schluss sein! Wir fordern ein Ende der Blockierung ziviler Seenotrettung, sichere Fluchtwege und Bewegungsfreiheit für alle Menschen!