23.05.2022 · Pressemitteilung:Proteste am Samstag, 21.05.: Seebrücke fordert Freiheit für alle Angeklagten im Iuventa-Prozess

20 Jahre Haft und hohe Geldstrafen - das droht 21 Seenotretter*innen der Iuventa-Crew und weiterer Seenotrettungs-Organisationen. Am Tag der Vorverhandlungen rufen breite Bündnisse daher in Hamburg und Berlin am Samstag zu Demonstrationen auf. Auch in anderen Städten kommt es zu Protestaktionen.  

"An den europäischen Außengrenzen sterben seit Jahrzehnten Menschen. Die Abschottungspolitik der EU treibt Menschen  auf immer gefährlichere Fluchtrouten in den Tod. Trotzdem blockiert die EU seit Jahren eine eigene Seenotrettungsmission und überträgt die Verantwortung, Menschen zu retten, auf private Initiativen und Aktivist*innen. Das darf nicht länger hingenommen werden!" beklagt Mariella Hettich von der Seebrücke.

Maura Magni von der Seebrücke ergänzt: "Es ist schockierend, dass Seenotretter*innen angeklagt werden. Noch schockierender ist es, dass weiterhin in Kauf genommen wird, dass Menschen einfach ertrinken. Jeder Mensch hat ein Recht auf sicheres Ankommen."

Daher fordert Leni Hintze von der Seebrücke: "Wir fordern die EU auf, sichere Fluchtwege zu schaffen. Solange die EU keine eigene Seenotrettungsmission hat, muss sie zivile Seenotrettungsorganisationen unterstützen und nicht kriminalisieren!"

Immer mehr Menschen werden für Rettungsaktionen oder Flucht verfolgt und kriminalisiert. Daher begrüßt die Seebrücke den positiven Ausgang des sogenannten  "Samos2"- Prozesses. 

"Unsere Solidarität gilt allen Geflüchteten, die für ihre Suche nach Schutz von europäischen Staaten kriminalisiert werden. Wir stehen an der Seite der Samos2, der Angeklagten in Kalamata und allen Menschen, die für ihre Flucht kriminalisiert werden!", so Jan Behrends von der Seebrücke.

Aktionen finden in Lünebürg, Konstanz, Memmingen, Freiburg, Hamburg, Villingen-Schwenningen, Glückstadt, Berlin, Frankfurt am Main, Wuppertal, Stuttgart, Regensburg, Rostock, Mannheim, Köln und München statt.

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Die Seebrücke ist eine breite antirassistische Bewegung, die sich für Seenotrettung, sichere Fluchtwege und für die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Europa einsetzt.