Angesichts des russischen Angriffskrieges kommen geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Deutschland an. Eine große Hilfs- und Aufnahmebereitschaft zeigt sich, Unterbringung und Versorgung werden zeitnah ermöglicht.
Seit Jahren handeln die europäischen Nationalstaaten das erste Mal einstimmig in Migrationsfragen und zeigen große Aufnahmebereitschaft und Solidarität. Es passiert genau das, was für alle Menschen auf der Flucht gelten sollte: Menschen wird ein schneller und unbürokratischer legaler Aufenthalt ermöglicht.
Während Menschen mit ukrainischen Pass oder gesichtertem Aufenthaltstatus in der Ukraine mit offenen Armen empfangen werden, lässt die EU weiter zu, dass an den EU-Außengrenzen, bspw. an der belarussisch-polnischen Grenze, im Mittelmeer oder in Spanien am Zaun zu Melilla schwerste Menschenrechtsverletzungen stattfinden und Menschen auf der Flucht dort sterben. Obwohl auch diese Menschen vor Krieg bspw. in Syrien und im Nordirak, nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, oder vor Gewalt, Armut, Verfolgung und Hungersnot fliehen mussten. Viele dieser Menschen bekommen keinen gesichterten Aufenthaltsstatus und müssen täglich damit rechnen dorthin abgeschoben zu werden, woher sie geflohen sind.
Eine solidarische Migrationspolitik ist möglich! Das muss jetzt auch für ALLE Menschen, die fliehen, möglich sein!
Grenzenloser Schutz - grünes Licht für Aufnahme
Wir sind froh um die Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung und wollen als Seebrücke dafür appellieren, dass alle geflüchtete Menschen so schnell wie möglich Perspektiven für ihr Leben hier bei uns entwickeln können.
Die Seebrücke und der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg fordern darum schon lange, dass endlich auch für Baden-Württemberg ein Landesaufnahmeprogramm installiert wird, in dem Menschen, die auf ihrer Flucht in das Elend der Lager an den Außengrenzen geraten sind, direkt in Baden-Württemberg aufgenommen werden.
Eine zeitnahe Umsetzung dieses Landesaufnahmeprogrammes ist dringend notwendig.
Das kannst du tun
Informiere dich und sprich mit deinem Umfeld!
In Tübingen gibt es mehrere Gruppen, die sich mit den Themen Flucht, Migration und Antirassismus beschäftigen. Gemeinsam können wir mehr erreichen! Überlege dir, ob du Energie und Zeit hast in einer dieser Gruppen aktiv zu werden. Schreibe uns bei Interesse gerne: seebruecke-tuebingen@mtmedia.org
Spende an die Seebrücke, oder an Hilfsprojekte vor Ort.
Fordere von den Politiker*innen deiner Stadt oder deines Wahlkreises Einsatz für ALLE Menschen auf der Flucht!
Über uns
Unsere Gruppe besteht aus Menschen aus unterschiedlichsten Lebensrealitäten und Berufen, vereint um ein Ziel zu erreichen: Eine Flüchtlingspolitik, die Menschen hilft, und nicht mit jedem Mittel abwehrt.
Warum wir nicht wegsehen können
Das Alleinlassen hilfloser Menschen im Mittelmeer; von der EU bezahlte libysche Menschenhändler; das Festsetzen ziviler Rettungsschiffe; menschenverachtende Deals mit an die EU angrenzenden Staaten; rechtswidrige Push-Backs; die grausame Internierung Schutzsuchender in Griechenland; die Behinderung der Arbeit von Hilfsorganisationen; die Abschiebung schutzsuchender Menschen; über 44.000 Tote seit 1993...
…all das ist ein Produkt europäischer Abschottungspolitik, unterstützt und vorangetrieben von gewählten politischen Entscheidungsträger*innen.
Was wir wollen
Wir wollen das Wegsehen beenden und für eine Politik kämpfen, die Menschen hilft, anstatt sie in Not zu bringen und ihre Würde zu gefährden oder gar zu verletzen.
Warum ich?
Jede einzelne Stimme, die sich für eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik stark macht, ist von unschätzbarem Wert und wichtig um das Wegsehen zu beenden und Europa zu einem sicheren Ort für ALLE Menschen zu machen.
Wir sind für zivilen Ungehorsam und einen gewaltfreien Widerstand. Dabei geben wir uns nicht mit bequemen Online-Petitionen zufrieden, sondern wollen auf die Straße gehen, sichtbar sein und die Stimme erheben, für und mit denjenigen, deren Stimme im Keim erstickt wird.
Sowohl bei unseren Aktionen, als auch bei unserer gemeinsamen Arbeit ist uns Respekt vor dem Gegenüber und dessen Meinung wichtig.
Wir müssen uns nicht immer in allem einig sein, eine Vielfalt an Meinungen ist etwas positives, Grundeinstellungen teilen wir - Regeln können und sollen hinterfragt werden. Selbstreflexion der eigenen Positionen und Privilegien in der Gesellschaft sind uns besonders wichtig.
Wie wir uns treffen
Unsere Treffen finden alle zwei Wochen in den Abendstunden statt. Wir sind eine entspannte Runde und nutzen den Großteil unserer Energie für die Planung von Aktionen. Entscheidungen treffen wir nach dem Mehrheitsprinzip, Termine und Kontaktmöglichkeiten findet ihr hier.
Arbeitsteilung und Signal-Gruppen
Sobald du ein Teil unserer Gruppe wirst, geben wir dir Zugang zu unseren Signal- Gruppen. Wir haben eine allgemeine Infogruppe für Interessierte und eine Orga-Gruppe, in der wir Aktionen planen und uns über Interna austauschen. Quatsch und Off-Topics werden aber bitte nur in die Seebrücke-Teeküche-Gruppe gepostet ????.
Aktuelles
Tübingen als Sicherer Hafen
Sichere Häfen heißen geflüchtete Menschen willkommen – und sind bereit, mehr Menschen aufzunehmen. Gemeinsam bilden wir eine starke Gegenstimme zur europäischen Abschottungspolitik. Finde mehr heraus zu Sicheren Häfen auf der überregionalen Seebrücke Homepage.
Konkrete Infos zu Tübingen als Sicherer Hafen findest du hier.
Kampagne sicherer Hafen BW
Zentrales Element der Kampagne ist die Schaffung eines Landesaufnahmeprogramms (LAP) nach dem Vorbild Berlin. Ein LAP in Baden-Württemberg würde es ermöglichen direkt geflüchtete Menschen, die aus Seenot gerettet wurden, und Schutzsuchende, die in den griechischen Lagern ausharren müssen, aufzunehmen. Seit Oktober 2020 engagieren sich die 21 Seebrücke-Lokalgruppe des Landes Baden-Württemberg ausdauernd für die Erschaffung eine LAP´s auf Landesebene. Unsere Arbeit und der Druck, den wir auf die Politker*innen ausgeübt haben, spiegelt sich im Koalitionsvertrag des Landes wieder. Weiterhin werden wir so lange für unsere Forderungen der Kampagne “Sicherer Hafen BW” kämpfen, bis diese tatsächlich von der Politik umgesetzt werden - denn Lippenbekenntnisse allein helfen niemandem!
Auszug aus dem neuen Koalitionsvertrag Mai 2021 BW
“(...) Wir setzen uns für eine gemeinsame europäische Flüchtllingspolitik auf der Grundlage von Menschlichkeit und Verantwortung ein. Dabei machen wir uns für legale Zuwanderungswege stark. Wir begrüßen das humanitäre Engagement und die vielen Initiativen in Baden-Württemberg. Damit wird die Bereitschaft gezeigt, Geflüchtete aufzunehmen, die auf den griechischen Inseln leben, die aus Seenot gerettet wurden oder in den Flüchtlingslagern vor den Toren Europas ausharren. Deshalb wollen wir im Einvernehmen mit dem Bund ein entsprechendes Landesaufnahmeprogramm umsetzen und dazu beitragen, dass auch Kommunen mehr Möglichkeiten erhalten, um Menschen in Notsituationen aufzunehmen. Die Koalitionspartner werden sich auf Bundesebene darum bemühen, die Genehmigung für ein weiteres Sonder- kontingent für besonders schutzbedürftige Personen, insbesondere Frauen und Kinder, die Opfer traumatisierender Gewalt durch den IS geworden sind, zu erhalten. (...)”
Verbündete
Die wohl wichtigste Vernetzungsgruppe in unserer Arbeit ist die „Seebrücke BW“, welche sich aus den aktuell 21 Lokalgruppen (Link zu Lokalgruppen BaWü) in Baden-Württemberg zusammensetzt. Dort planen wir gemeinsam mit den anderen Lokalgruppen BaWü-weite Aktionen und setzen Schwerpunkte unserer Arbeit, meist in Kooperation mit Vertreter*innen aus dem Flüchtlingsrat BW.
Auch bedanken wir uns ganz herzlich für die Spendensammelaktion des “Marktladen Tübingen”, es kamen insgesamt 3000 € zusammen, mit denen wir unter anderem eine Lautsprecherbox für unsere Aktionen finanzieren konnten.
Kontakt
Interesse geweckt?
Wir als Lokalgruppe treffen uns zweimal im Monat zum Plenum. Dieses findet immer am ersten Donnerstag und dem dritten Freitag im Monat um 20 Uhr statt. Die Donnerstagsplena sind immer für alle interessierten Neuen offen. Wenn ihr gerne mitmachen wollt, schreibt uns eine Mail für alle weiteren Infos!