21.08.2023 · News:Zivile Flotte rettet mehr als 240 Menschen aus Seenot
Die Aurora von Sea-Watch eilte, nachdem sie die Open Arms unterstützte, selbst 72 Menschen in Seenot zur Hilfe. Nach dem 16-stündigen Einsatz ging sowohl Treibstoff als auch Trinkwasser zur Neige, eine Person ist aufgrund der großen Hitze in Ohnmacht gefallen. Die italienischen Behörden wiesen dem Schiff zuerst den Hafen von Trapani zu. Dieser Hafen war aber unter den gegebenen Umständen nicht sicher erreichbar. Die Aurora fuhr stattdessen nach Lampedusa und die italienischen Behörden gaben die Erlaubnis, alle geretteten Personen an Land zu bringen. Wir hoffen, dass die Aurora nun nicht wieder blockiert wird.
Auch die Sea-Eye 4 konnte innerhalb von 72 Stunden in 3 Einsätzen 114 Menschen aus Seenot retten. Beim dritten Einsatz waren bereits 4 Personen bewusstlos, eine war seit einem Tag nicht mehr ansprechbar. Die Menschen waren mehrere Tage Meer und Sonne schutzlos ausgeliefert. Schon am Donnerstag nahm die Crew der Geo Barents 55 seenotleidende Menschen an Bord, heute konnten sie sicher in Bari an Land gebracht werden.
Die Abwesenheit einer staatlichen Seenotrettungsmission und fehlende sichere Fluchtwege machen den Einsatz der zivilen Flotte unersetzlich. Es macht uns angesichts tausender Toter im Mittelmeer unglaublich wütend, dass die Arbeit der zivilen Flotte durch die Zuweisung weit entfernter Häfen und Blockaden von Schiffen bewusst erschwert oder sogar verhindert wird.
Umso wichtiger, dass ab morgen ein weiteres Schiff die zivile Flotte im Mittelmeer unterstützen wird: Die Trotamar III vom Compass Collective! Wir wünschen günstige Winde und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel!