20.03.2023 · Pressemitteilung:Premierentour zum Filmstart von „Sara Mardini - Gegen den Strom"

Am 23.03.2023 startet die Dokumentation „Sara Mardini – Gegen den Strom" von Regisseurin Charly Wai Feldman in den deutschen Kinos. Die Dokumentation porträtiert die Sportlerin und Aktivistin für Geflüchtetenhilfe Sara Mardini, die mit ihrer Schwester Yusra Mardini durch ihre Geschichte berühmt wurde. Begleitend zum Filmstart wird es eine bundesweite  Kinotour geben, bei der Sara Mardini, Seán Binder und die Regisseurin Charly Wai Feldman anwesend sein werden. Die Premierentour wird unterstützt von der Seebrücke und Amnesty International.
 
Die Dokumentation folgt Sara Mardini, die für ihren Einsatz für Menschenrechte aktuell mit 23 weiteren Seenotretter*innen in Griechenland vor Gericht steht. Sie und ihre jüngere Schwester Yusra Mardini waren in Syrien Hochleistungsschwimmerinnen. Ihr Traum waren die Olympischen Spiele.
 
Der Krieg in Syrien zwang sie zur Flucht, die sie in einem Schlauchboot übers Mittelmeer nach Europa antraten. Sie wurden über Nacht berühmt, als sie und weitere Personen das Boot kurzerhand über drei Stunden lang an das rettende Ufer nach Lesbos zogen, weil der Motor versagte. Sie retteten damit das Leben der Menschen auf dem Boot.
 
Die Wege der Schwestern trennten sich: Yusra folgte weiter ihrem Traum von Olympia. Sara kehrte zurück nach Lesbos, um dort schutzsuchende Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Für diese Hilfe wurde sie 2018 verhaftet und steht aktuell vor Gericht. Ihr wird vorgeworfen, schwere Straftaten begangen zu haben.
 
Die Regisseurin Charly Wai Feldman begleitete die beiden Schwestern über vier Jahre und erzählt ihre Geschichte nun in den Dokumentarfilm „Gegen den Strom".
 
Im Trailer hört man Sara sagen: „Wer gibt dir das Recht, jemanden ertrinken zu lassen? Warum soll ich mich an Gesetze halten, wenn du dich selbst nicht daran hältst? Wer gibt dir das Recht? Wir wurden ins Gefängnis gesteckt, weil wir Leben gerettet haben als die Regierungen in Europa und der Rest der Welt dies unterließen. Aber wisst ihr was? Wir werden damit nicht aufhören! Denn ein Menschleben vor dem Ertrinken im Meer zu retten kann  niemals niemals ein Verbrechen sein!"

Dazu Jan Behrends von der Seebrücke: „Wir freuen uns, dass die Geschichte von Sara Mardini durch die Dokumentation von Charly Wai Feldmaneine breite und nötige Öffentlichkeit erfährt. Nicht vergessen dürfen wir, dass Sara zusammen mit anderen Helfenden aktuell vor Gericht steht. Sie und die anderen werden für ihre humanistische Arbeit und Hilfe kriminalisiert! Der Film zeigt sehr eindrucksvoll, dass Hilfe kein Verbrechen ist."
 
Die Premierentour führt durch die Städte Hamburg (20.03., 20:00, Zeise Kino), Berlin (21.03., 20:00, Hackesche Höfe), Leipzig (22.03., 19:00 Passage Kino), Köln (23.03., 19:30 Cinenova) und Stuttgart (24.03., 19:00, Cinema). Sara Mardini, Seán Binder und die Regisseurin Charly Wai Feldmann werden für Fragen und Antworten vor Ort sein.

Weitere Informationen zum Film sowie Spieltermine finden Sie hier.
Die Seebrücke ist eine breite zivilgesellschaftliche und antirassistische Bewegung, die sich für die zivile Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und für die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland einsetzt.
 
Für Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung, ebenso für das Vermitteln von weiteren Pressekontakten.