14.02.2023 · News:Iuventa Gerichtstermin #NoTranslationNoJustice
Das Gericht befand, dass die Übersetzer*innen in den Befragungen ausreichende Arbeit geleistet hatten. Dass das Gericht zu diesem Schluss kommt, ist unverständlich, da selbst die vom Gericht beauftragten Expert*innen deutlich gemacht hatten, dass die Übersetzer*innen ungeeignet waren, da wichtige Teile von den Angeklagten nicht verstanden werden konnten.
Daneben wurde die Teilnahme der italienischen Regierung am Verfahren gegen die Seenotretter*innen lang und breit diskutiert und führte dazu, dass ein Regierungsvertreter sich entschuldigte und Passagen aus der Anfrage gelöscht werden mussten. Der Antrag der italienischen Regierung strotzt vor formalen und inhaltlichen Fehlern, diesem Versuch der weiteren Kriminalisierung darf nicht stattgegeben werden! Wie das Gericht sich zu dem Antrag entscheidet, wird bei der nächsten Anhörung am 25. Februar entschieden.
Dass bei einem Verfahren mit so viel medialer Aufmerksamkeit um die korrekte Übersetzung bei Befragungen und von sogenanntem Beweismaterial gestritten werden muss und den Angeklagten trotz Expert*innenbeurteilung keine ausreichende Übersetzung gewährt wird, ist unverantwortlich und hat mit einem fairen Verfahren nichts zu tun. Mehr noch: Es lässt nur erahnen, wie es anderen Menschen geht, die auf Übersetzungen angewiesen sind und die keinerlei Öffentlichkeit für ihre Fälle haben. Wir sagen klar: No Translation No Justice! Fight for Solidarity!