21.05.2024 · News:Italien weist Rettungschiff 965 km entfernten Hafen zu

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In der Nacht auf Mittwoch traf das Rettungsschiff Nadir von Resqship auf ein überbesetztes Glasfaserboot in Seenot. Die Crew verteilte Rettungswesten und stabilisierte die Situation, bis die italienische Küstenwache alle an Bord nahm. Mittwochmorgen alarmierte Alarm Phone die Nadir über einen Seenotfall. Mittags fand die Nadir das Boot mit 33 Menschen an Bord. Der Motor war kaputt und Wasser lief in das Boot. Italienische Behörden forderten die Nadir auf, die Menschen aufzunehmen. Sie sind jetzt auf dem Weg nach Lampedusa.

Am Montag unterstützte die Aurora von Sea-Watch 51 Menschen auf 2 Booten. Sie stabilisierten die Situation, bis die italienische Küstenwache die Menschen an Land brachte. Am gleichen Tag rettete die Geo Barents von Ärzte ohne Grenzen 43 Menschen, die aus Libyen flohen, aus Seenot. Dem Schiff wurde im Anschluss der Hafen Civitaveccia zugewiesen, der 965km von der Rettungsstelle entfernt ist.

Dass aus Seenot geretteten Menschen eine so lange weitere Fahrt zugemutet wird, obwohl es Häfen gibt, die näher wären, ist unmenschlich und unwürdig. Die Menschen müssen so schnell wie möglich an Land und Zugang zu medizinischer und psychologischer Behandlung bekommen.

Die Politik der weit entfernten Häfen ist neben der Festsetzung von zivilen Schiffen eine menschenverachtende Praxis der italienischen Behörden und muss endlich beendet werden. Das Piantedosi-Dekret muss abgeschafft werden, die Behinderung der zivilen Seenotrettung muss ein Ende haben!