02.09.2024 · News:Freiheit für Homayoun!
Seit 700 Tagen muss der aus dem Iran geflüchtete Homayoun Sabetara in Griechenland in Haft unter unwürdigen Bedingungen auf seinen Berufungsprozess warten, nachdem er im September 2022 in einem unfairen Prozess zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. In Haft befindet er sich bereits seit seiner Festnahme im August 2021. Ihm wurde vorgeworfen Menschen nach Griechenland geschmuggelt zu haben, da er ein Auto gefahren haben soll, in dem sich andere Menschen auf der Flucht befanden.
Dieses Urteil ist Beispiel einer verbreiteten Praxis in Griechenland, Menschen, die sich wie Homayoun selbst auf der Flucht befinden, zu kriminalisieren. Mindestens 2700 Menschen sind in Griechenland zu langen Haftstrafen verurteilt, da sie Menschen “geschmuggelt” haben sollen.
Ende April diesen Jahres sollte endlich der Berufungsprozess stattfinden. Doch da ein Zeuge nicht anwesend war, wurde der Rest der Verhandlung auf Ende September vertagt. Homayouns Verteidigung stellte einen Antrag auf Aussetzung der Haft bis zum weiteren Prozess. Dieser wurde leider abgelehnt.
Der Fall von Homayoun zeigt, wie Menschen auf der Flucht kriminalisiert werden, anstatt dass ihnen Schutz geboten wird. Aufgrund fehlender sicherer Fluchtwege haben fliehende Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben keine Wahl außer sich auf gefährliche und irreguläre Wege zu begeben.
Wir fordern zusammen mit der Initiative Free Homayoun den Freispruch von Homayoun Sabetara, sowie aller Migrant*innen, die wegen sogenanntem 'Schmuggel' kriminalisiert werden.