05.08.2021 · Pressemitteilung:Bundesweite Proteste am 07. August für die Seenotrettung im Mittelmeer

Ein breites Bündnis aus Seenotrettungs- und Geflüchtetenorganisationen (Sea Watch, Seebrücke, Amnesty, Oxfam, Ärzte ohne Grenzen, Pro Asyl) ruft dazu auf, am 7. August 2021 bundesweit unter dem Motto "Seenotrettung ist #unverhandelbar" auf die Straßen zu gehen. In über 10 deutschen Städten werden deshalb große Demonstrationen stattfinden.

Allein in diesem Jahr ertranken bereits über 1.000 Menschen im Mittelmeer. Mehr als 14.000 Menschen wurden völkerrechtswidrig von der sogenannten libyschen Küstenwache zurück nach Libyen gebracht. Die EU finanziert die sogenannte libysche Küstenwache mit und Frontex beteiligt sich an illegalen Pushbacks. In Libyen drohen den geflüchteten Menschen Folter und schwerste Menschenrechtsverletzungen . Allein in den letzten Tagen retteten die Sea-Watch 3 und die Ocean Viking über 800 Menschen im Mittelmeer. Sie warten aber noch immer auf die Zuweisung eines sicheren Hafens.

Sebastian Koch von der Seebrücke: "Das Sterben im Mittelmeer geht unvermindert weiter, während die europäischen Staaten zivile Seenotrettungsorganisationen auf dem Mittelmeer daran hindern, Menschen aus Seenot zu retten. Die zivilen Seenotrettungsorganisationen füllen seit Jahren eine Lücke, die die EU niemals hätte entstehen lassen dürfen."

"Die menschenrechtswidrige Praxis der EU an ihren Außengrenzen muss ein Ende haben. Die EU darf geflüchtete Menschen nicht länger ertrinken lassen. Seenotrettung ist unverhandelbar.", so Koch weiter.  

Simon Dornseifer von der Seebrücke: "Wir fordern, dass die EU ein europäisches Seenotrettungsprogramm etabliert und sichere und legale Fluchtwege nach Europa schafft. Bis dahin muss die Arbeit der zivilen Seenotrettungsorganisationen unterstützt werden. Die EU muss die Mitfinanzierung der sogenannten libyschen Küstenwache und die illegale Praxis von Push- und Pullbacks sofort einstellen."

Aktionen finden u.a. in folgenden Städten statt: Bad Berleburg, Bamberg, Berlin, Braunschweig, Bremerhaven, Dresden, Duisburg, Freiburg, Herrenberg, Ismaning, Karlsruhe, Köln, München, Münster, Norden

Fotomaterial von den Demonstrationen finden Sie ab Samstag hier.

Weitere Informationen finden Sie hier und hier.