14.03.2022 · News:Beginn der Vorverhandlungen im Prozess gegen Iuventa Crew, MSF & Save the Children

Heute wurde bekannt, dass die Vorverhandlungen für den Prozess gegen 21 Seenotretter*innen am 21.05.2022 in Trapani, Italien, starten werden. Damit ist eine neue Stufe im größten und am längsten-laufenden Prozess zur Kriminalisierung von Seenotrettungsorganisationen erreicht. In den Vorverhandlungen wird entschieden, ob es dann tatsächlich zu einer Hauptverhandlung vor Gericht kommt. Den Angeklagten droht bei Verurteilung eine 20-jährige Gefängnisstrafe und zusätzlich eine Geldstrafe von 15.000€ pro geretteter Person.

Die meisten Menschen, die wegen "Beihilfe zur illegalen Migration" angeklagt werden, sind selbst Menschen auf der Flucht. Seit 2013 wurden alleine in Italien über 2500 fliehende Menschen mit dieser Anklage inhaftiert. Dies passiert oft ohne eine große Öffentlichkeit und ist ein weiterer Teil der europäischen Abschottungspolitik, die Flucht immer und immer mehr kriminalisiert.

Wir stehen solidarisch an der Seite der 21 Angeklagten von Iuventa Crew, Médecins Sans Frontières (MSF) und Save the Children sowie an der Seite aller Menschen, die für ihre Flucht kriminalisiert werden. Flucht ist ein Menschenrecht, Seenotrettung ist Pflicht!