07.04.2021 · Pressemitteilung:Aufnahme fortsetzen

  • Letzter Aufnahmeflug aus Lesbos 7 Monate nach dem Brand im Geflüchtetenlager Moria

  • Seebrücke fordert sofortige Evakuierung aller Lager auf den ägäischen Inseln in Griechenland #leavenoonebehind #wirhabenplatz

Heute soll der letzte Aufnahmeflug aus Lesbos landen. Das markiert das Ende der Bundesaufnahme für schutzsuchende Personen aus Griechenland, die nach dem Brand in Moria aufgrund der desaströsen humanitären Bedingungen vor Ort, aufgenommen werden sollten. Doch weiter harren fast 14.000 Menschen in den Lagern an den EU-Außengrenzen in unmenschlichen Bedingungen aus, obwohl sich allein in Deutschland 239 Städte zur Aufnahme geflüchteter Menschen bereit erklärt haben. 

Nachdem das Lager “Moria” auf der Insel Lesbos in der Nacht vom 09.09.2020 abbrannte und 13.000 Menschen mit einem Schlag obdachlos wurden, erklärte sich die Bundesregierung zur Aufnahme von lediglich 1.553 schutzbedürftigen Menschen bereit. Die Bundesregierung weigert sich, weiteren Menschen zu helfen. Julia Solbach von der Seebrücke sagt: “Mitten in Europa leben Menschen in untragbaren und unmenschlichen Bedingungen. Es besteht kein politischer Wille, an der Situation für die Schutzsuchenden in den Lagern etwas zu ändern, dabei tragen Deutschland und die EU Mitverantwortung. Die Aufnahme von 1.553 Menschen war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, sie muss fortgeführt werden.” 

“Da die Bundesregierung den Kommunen und Bundesländern die Aufnahme verweigert, steht sie in der humanitären Pflicht, ihr eigenes Programm fortzusetzen. Die Situation hat sich nicht verbessert, im Gegenteil, sie verschlechtert sich täglich. Brände, Stürme und fehlende Versorgung sind eine Gefahr für alle Menschen in Lagern wie Kara Tepe.” führt Julia Solbach von der Seebrücke weiter aus.

Die Seebrücke ist eine breite zivilgesellschaftliche Bewegung, die sich für die zivile Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und für die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland einsetzt.