14.11.2021 · Pressemitteilung:14-jähriger Junge an der Grenze Tod aufgefunden - Deutschlandweit Demonstrationen für die Aufnahme geflüchteter Menschen aus dem Grenzgebiet geplant

Am Mittwoch Morgen berichten polnische Medien von dem Tod eines 14-jährigen Jungen in der Nähe des Grenzübergangs Kuznica. An genau diesem Übergang versuchte das Bündnis "Mauerfall Jetzt!" am Dienstag   geflüchtete Menschen mit einem Bus zu unterstützen und sie nach Deutschland in Sicherheit zu bringen.

Nun wird deutschlandweit zu Demonstrationen für die Aufnahme von geflüchteten Menschen aus dem Grenzgebiet aufgerufen. So plant ein breites Bündnis am kommenden Sonntag eine Demonstration in Berlin, in Köln soll es eine NRW-weite größere Demonstration unter dem Motto #GrünesLichtFürAufnahme geben. Auch in Nürnberg, Frankfurt am Main, Marburg und Freiburg finden Solidaritäts-Aktionen in den kommenden Tagen statt.

"Das Militär und die Polizei hinderten uns aktiv daran, schutzsuchende Menschen in Sicherheit zu bringen. Weder die geschäftsführende Bundesregierung noch die Ampel sind bereit, jetzt unbürokratisch und schnell zu handeln, um die vom Tode bedrohten Menschen aus dem Grenzgebiet rauszuholen. Wir fordern die Bundesregierung und die Ampel dazu auf, Menschen aufzunehmen und sie so aus dem  tödlichen Grenzstreifen zwischen Polen und Belarus zu befreien" sagt Tareq Alaows vom Bündnis MauerfallJetzt!.

Hasan Özbay von der Seebrücke fügt hinzu: "Es ist wichtig, dass wir den Diskurs jetzt nicht an rassistische und menschenfeindliche Narrativen überlassen. Wir dürfen als Zivilgesellschaft nicht zuschauen, wie vor unseren Augen Menschen sterben. Wir werden deutlich zeigen, dass wir diese Instrumentalisierung von Menschenleben und die vorherrschende rechtspopulistische, anti-solidarische Erzählung der aktuellen Situation nicht akzeptieren."